Freier Schweizer (CH, 27. September, 2023)

  • FREIER SCHWEIZER Nr. 77
    Dienstag, 27. September 2022
    pd

    Fulminantes Konzert mit Schweizer Erstaufführung

    Mit dem zeitgenössischen ‹Doppelkonzert für Gitarre und Flöte› von Oliver Waespi folgte eine Schweizer Erstaufführung. Waespi nutzte diese Gelegenheit, in Küssnacht persönlich im Publikum zu erscheinen. Zahlreiche Preise und die Aufführung seiner Werke durch renommierte Formationen weit über die Schweiz hinaus bestätigen Waespis internationalen Erfolg als vielseitiger Komponist. Die Flötistin Caroline Werba und der Gitarrist David Talamante begeisterten das Publikum mit ihrer eindrücklichen Virtuosität und einem ausgefeilten Zusammenspiel. Souverän führten die Solisten zusammen mit Dirigent Urs Bamert das Orchester durch die anspruchsvollen rhythmischen und harmonischen Wendungen des dreisätzigen Werks. Als Zugabe erfreuten die beiden Solisten das Publikum mit ihrer einfühlsamen Interpretation des berühmten ‹Libertango› von Astor Piazzolla.

Nachrichten aus Greifensee (CH, Juli 2021)

  • Ein emotionales Konzert, das in Erinnerung bleibt

    Wenn Musik und Bewegung verschmelzen

    Mit selbstgestalteten Choreografien des Tänzers und Duo- und Soloauftritten bestritten das Duo «En Cuerdas» und der Tänzer César Sangrador am 8. Juli einen unterhaltsamen und farbenfrohen Abend im Landenberghaus. Rhythmen und Melodien verschiedenster Stilrichtungen erklangen während des Konzerts der Kunstgesellschaft Greifensee auf dem Cello und der Gitarre.

    Tango von Piazzolla

    Fulminant war der Beginn: Einmal mehr erklang der «Libertango» von Astor Piazzolla. Subtil gespielt von der Cellistin Cornelia Leuthold und dem Gitarristen David Talamante. Wie schon im Konzert des Trios «Anderscht» entwickelte sich der Tango, ebenfalls von Piazzolla, zu einem grossen Feuerwerk. Darauf folgte vom selben Komponisten der sentimentale und klagende «Oblivion». Und dazu bewegte sich der Tänzer César Sangrador. Grazil und unaufgeregt passte sich sein Körper einmal bedächtig, dann quirlig schnell den Rhythmen der Musik an. Es war ein vielsprechender Beginn eines Abends mit einigen Überraschungen. Da stellte sich bald die unbeantwortete Frage, ob nun die Musik für den Tanz oder Tanz für die Musik da sei. Egal, es waren ein Duo an den Instrumenten und ein Solist am Werk, die sich fabelhaft ergänzten. Mit ihrer Vielseitigkeit, kombiniert mit der Suche nach dem perfekten Zusammenspiel, faszinierten die Cellistin, der Gitarrist und der Tänzer in den verschiedensten Genres.

    Pièces intimes und Agua e vinho

    Von Dušan Bogdanovic, einem serbischen Komponisten mit Jahrgang 1955, erklang mit «Quatre pièces intimes» dann ein Stück zeitgenössischer Musik. Eine Mischung aus Jazz, Ethno und Klassik tönt oft ungewöhnlich, die jedoch nicht fremd in den Ohren klingt. Mit viel Engagement spielte das Duo «En Cuerdas» die vier kurzen Sätze. Ein paar Minuten träumen konnte man bei Egberto Gismontis «Agua e vinho». Gespickt mit vielen fein nuancierten Überraschungen in melodischer wie auch rhythmischer Hinsicht ertönte der «Bulgarian Rock» von Atanas Ourkouzounov, der sich zum Wettbewerb unter den Instrumenten entwickelte.

    Solovorträge

    Aus Johann Sebastian Bachs Cello-Suite Nr. 1 spielte Cornelia Leuthold einen Satz. Ihre sehr schöne, moderne Interpretation war dynamisch und voll von vielen kleinen nuancenreichen Details. Mit Werken für Gitarre solo aus dem letzten Jahrhundert brillierte David Talamante in seinem Auftritt. Südländisches Temperament wie auch einfühlsame Momente prägten sein eindrucksvolles Spiel. Dies besonders im bekannten, einst von Edith Piaf gesungenen Lied «Que nadie sepa mi sufrir (La Foule)» von Angel Cabral. Und wiederum interpretierte der Tänzer mit bewundernswerter Eleganz die Inhalte dazu. Viel Poesie, die durch die Choreografie des Tanzes wirksam unterstützt wurde, steckte in allen Interpretationen.

    Uraufführungen

    Dann waren zwei Uraufführungen programmiert. Eigens für das Duo geschriebene Werke – sie pflegen die Zusammenarbeit mit verschiedenen Komponisten und werden so zu Widmungsträgern – erklangen zum ersten Mal. Im «Duo Concertante» war der Titel Programm: Effektvoll in Tempo- und Melodienwechsel harmonierte das Duo. Geheimnisvoll und berührend war die Uraufführung der Komposition von Alan Thomas. Der Tänzer lief bei diesem Stück, das den Abschluss des Konzerts bildete, zur Höchstform auf.

    Konzert in der Wohngemeinde

    Die Musiker des Duos «En Cuerdas» freuten sich, wieder ein Konzert (wegen der bekannten Einschränkungen durften sie sogar zweimal spielen) geben zu können und dies da, wo sie wohnen, nämlich in Greifensee. Die Melodien verbreiteten Sehnsucht nach fernen Welten und dem Traum, ausspannen zu können. Es passte so also genau in die Zeit der kommenden Sommerferien. Die wunderbare Kombination Gitarre und Cello lässt Stimmungen und Emotionen von sinnlich bis aufwühlend zu. Gefühlvoll und engagiert gespielt durch das Duo «En Cuerdas» war es ein Kunstwerk für Ohren und Augen, denn in Harmonie mit der Musik entwickelte der Tänzer César Sangrador ausdrucksvolle Choreografien. Schön, dass auch solche künstlerische Höchstleistungen Aufnahme ins Programm der Kunstgesellschaft Greifensee finden.

    Armin Mühlebach, Nachrichten aus Greifensee

Höfner Volksblatt/March-Anzeiger (CH, 20. September 2023)

  • HÖFNER VOLKSBLATT UND MARCH-ANZEIGER
    Dienstag, 20. September 2022
    Paul A. Good

    Flöte und Gitarre im Fokus

    Ein facettenreiches und musikalisch hochstehendes Herbstkonzert des Sinfonieorchesters des Kantons Schwyz

    Flöte und Gitarre setzen sich durch

    Anschliessend folgte das Doppelkonzert für Gitarre und Flöte des Schweizers Oliver Waespi. Solisten waren die Schweizer Flötistin Caroline Werba und der mexikanische Gitarrist David Talamante. Diese beiden Instrumente verfügen über einen breiten und expressiven Tonumfang, während die dynamischen Möglichkeiten eher beschränkt sind. Um so spannender war es, zu hören, wie Waespi es schaffte, Wege zu finden, wie diese Instrumente das Orchester führen können. Die dazu nötigen Eigenschaften brachten die beiden grandiosen Protagonisten Werba und Talamante mit und verhalfen dem Doppelkonzert zu einem grossen Erfolg. Die drei Sätze wurden ohne Zäsur durchgespielt, das band- artige Zusammenspiel infiltrierte immer mehr das ganze Orchester, das den Solisten in ein turbulentes Ende folgte.

Zofinger Tagblatt (CH, November 2017)

  • Strengelbach

    Ein Duo, das mit Herz und Instrument harmoniert

    Kulturplatz Strengelbach bescherte mit seinem Programm dem Publikum wiederum eine mitreißende musikalische Kostbarkeit. Das Duo En Cuerdas, bestehend aus Cornelia Leuthold (Violoncello) und Ehemann David Talamante (Gitarre), spielte sich mit seinen Klängen rasch in die Herzen des Publikums. Feine, filigrane Seitenklänge schmolzen ineinander und zauberten eine erstaunliche und brillante Klangfülle in der Johanneskirche. Das Publikum bedankte sich mit entsprechendem Applaus. Es war wieder eine «Sternstunde», resümierte eine Konzertbesucherin.

    SPS, Zofinger Tagblatt

Die Oberbadische (DE, 23. Mai, 2017)

  • Rümmingen

    Facettenreiche Welt der Klassik

    Cornelia Leuthold (Cello) und David Talamante (Gitarre) bei ihrem faszinierenden Auftritt in der Kapelle Rümmingen. Foto: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

    Rümmingen (dab). Einen ebenso außergewöhnlich wie hervorragenden Hörgenuss erlebten die Besucher am Sonntagabend in der Reihe „Kulturo“. Zu Gast war das aus der Schweiz kommende Musiker-Duo „En Cuerdas“, das die Klänge von Gitarre und Cello kunstvoll miteinander verband. Die Begeisterung des Publikums mündete wiederholt in stehenden Ovationen.

    In ihrem Konzert umspannten Cornelia Leuthold (Cello) und David Talamante (Gitarre) die facettenreiche Welt der Klassik, beginnend mit der Sonate für Arpeggione in A-Moll von Franz Schubert, die um 1824 für die gleichnamige Bogen-Gitarre geschrieben wurde, und endend in einer zeitgenössischen Variation russischer Folklore. Dazwischen reihte sich ein Lehrstück ums andere, wie das Hauptthema aus dem Film „Schindler’s Liste“ von John Williams, eine Komposition für Orchester und Violine von den beiden Musikern gekonnt in die eigenen Instrumente übersetzt und interpretiert. Polyrhythmik und metrische Modulation charakterisierten die musikalische Sprache im 1982er Stück „Deep Voices“ des serbischen Komponisten Dusan Bogdanovic.

    Einen originellen Ansatz für Rhythmen und Klangfarben offenbarte der „Bulgarian Rock“ von Atanas Ourkouzounov. Ein melodiöses und rhythmisches Fest war die „Spanische Suite“ des Kubaners Joaquin Nin aus dem Jahr 1908, die jeden Satz einer bestimmten Region widmet, und die Seele Kastiliens, Murcias, Asturiens und Andalusiens zum Ausdruck brachte.

    Am bildhaftesten wirkten die „Drei Augenblicke des Meeres“ des mexikanischen Komponisten Julio Cesar Oliva, original geschrieben für Cello und Gitarre, in denen die Faszination für das Meer und die magischen Momente der Naturgewalt musikalisch beschrieben wurden, und die „Zyprische Suite“ von Kemal Belevi, in der traditionelle Harmonien und Elemente der zypriotischen Musik verknüpft waren. Nach zwei Zugaben mit lateinamerikanischen Stücken von Egberto Gismonti und Astor Piazzolla und einem insgesamt herzerwärmenden und inspirierenden Auftritt, wurden die Konzertbesucher in den milden Frühlingsabend entlassen.

    Bürgermeisterin Daniela Meier dankte dem Gemeinderat, den Sponsoren, allen Förderern und Freunden des Kulturo-Programms „Kultur in der Kapelle“ und warb um Unterstützung für die bevorstehende Saison, die im Oktober beginnt. Allzu viel wolle man noch nicht verraten, sagte Richard Geppert. Ein Chanson-Abend mit der Schweizer Künstlerin Nicole Matter unter dem Titel „Heimweh nach St. Pauli“ sei als erste Veranstaltung geplant.

Einsiedler Anzeiger (CH, 2. Dezember, 2014)

  • Die feinsten Töne angeschlagen

    Im zehnten Porträtkonzert der Musikschule Einsiedeln sind alle Freunde der Kammermusik voll auf ihre Rechnung gekommen. Das Duo «En Cuerdas» bot seinem Publikum ein interessantes Konzert auf hohem Niveau.

    MSE. Unter dem Patronat der Musikschule Einsiedeln präsentierte das Gitarren-Violoncello-Duo am vergangenen Samstag im Grossen Saal des Klosters das zehnte Porträtkonzert mit dem Titel «Bon Voyage eine musikalische Reise um die Welt». Das spezielle Kammermusikduett ist besetzt mit der Cellistin Cornelia Leuthold und dem Gitarristen David Talamante. Beide unterrichten an der Musikschule und an der Stiftsschule Einsiedeln. Ein Höhepunkt des Abends war sicher auch noch die Uraufführung des Werkes «Four Moments» von Christian Henking. Das erfreulich zahlreiche Publikum erlebte eine musikalisch stilsichere Reise durch die Kontinente mit Stücken von Komponisten wie Piazzolla, Villa-Lobos, Ponce (Amerika); Bogdanovic (Afrika/Mittlerer Osten); Schumann, de Falla und Henking (Europa/Schweiz).

    Abwechslungsreiche Musik

    Durch das Programm traten die beiden Instrumente in vielen spannenden Facetten auf. Zu Beginn wurde der Zuhörer von geklopften feurigen Tango-Rhythmen überrascht. Bald verstieg sich die Gitarre in mehrstimmigen Passagen, um dann wieder einfühlsam die singenden Kantilenen des Cellos zu begleiten. Diese entstanden teilweise aus dem Nichts, entwickelten eine berührende Intensität und zeigten die tollen Klangmöglichkeiten des Instrumentes. Gesamthaft vermochte die Intimität des Gesamtklanges die anwesenden Gäste darunter auch Musikschülerinnen und -schüler, Eltern und Gäste des Weihnachtsmarktes zum Adventsstart zu bezaubern.

    Das Ensemble pflegt auch die zeitgenössische Musik. Diese forderte das Publikum mehr heraus und kontrastierte gekonnt mit den eher «kitschigen» Teilen, oder den Weltmusikteilen des Programms. So verschmolzen Gegensätze zu einem abwechslungsreichen Kammermusikabend, welche auch über die persönlichen und aufschlussreichen Ansagen angereichert wurden. Die beiden Künstler nahmen den grossen Schlussapplaus und die herzliche Wertschätzung dankend entgegen.

    Cornelia Leuthold (Violoncello) und David Talamante (Gitarre) nehmen den Applaus entgegen.

    Foto: zvg

Zofinger Tagblatt (CH, 4. November, 2014)

  • Musikalische Reise um die Welt

    Einmal mehr wurde die Johanneskirche der EMK zum Austragungsort grosser Musik. Das Duo «En Cuerdas» mit Cornelia Leuthold (Violoncello) und David Talamante (Gitarre) präsentierte im Rahmen des Labels «Kulturplatz Strengelbach» sein Programm «Bon Voyage –Eine musikalische Reise um die Welt». Damit waren die beiden vielfach ausgezeichneten und geehrten Profimusiker schon höchst erfolgreich in den USA und der Schweiz unterwegs, hochgelobt von der Presse. Das Duo interpretiert und kombiniert moderne Werke, traditionelle Repertoires und ursprüngliche Musikarrangements. Sowohl vom technischen Können auf den Instrumenten als auch vom musikalischen
    Einfühlungsvermögen her, darf das Duo «En Cuerdas» wohl als etwas ganz Besonderes bezeichnet werden: als Weltklasse.

    Von Mexiko bis Japan

    Siegfried P. Stich, der Organisator der Konzerte im Rahmen von «Kulturplatz Strengelbach», begrüsste die knapp 50 Besucher und stellte das Duo «En Cuerdas» kurz vor. Mit «Libertango» erklang zunächst ein Werk des argentinischen Komponisten Astor Piazzolla (1921–1992). Es ist nicht mehr der klassische Tango zum Tanzen, sondern in erster Linie Kunstmusik zum Zuhören. Nach den Vorbildern von Strawinsky und Bartók sowie mit Mitteln des Jazz weitet Piazzolla die Harmonien des Tangos aus. Doch durch die generell melancholische Stimmung, die typischen synkopischen Rhythmen, harmonischen Wendungen und Staccati bleibt die Essenz des Tangos erhalten. Das Stück «Oblivion» desselben Komponisten, eine feine, eher romantische, von tiefer Liebe und Melancholie kündende Melodie, wurde vom Duo wunderschön und einfühlsam interpretiert. Seinen hohen musikalischen Anspruch unterstrich das Duo auch mit dem Stück «Bachianas Brasileiras No. 5» von Heitor Villa Lobos (1887–1995). Es handelt sich einerseits um die Fusion brasilianischer Volksmusik mit Pop, andererseits um den (gelungenen) Versuch, das kontrapunktische Verfahren Bachs und harmonische Elemente des Barock in die brasilianische Kunstmusik einzuführen. Wunderbar feine Klänge waren das, die aus der Tiefe der beiden Musikerseelen stammen. Grossartig vorgetragen!

    Aus Mexiko, der Heimat des Gitarristen David Talamante, stammt der berühmte Song «La Bikina» von Rubén Fuentes (*1926). Mit «Quatre pièces intimes» von Dusan Bogdanovic (*1955) erklang ein bedeutendes Werk zeitgenössischer Musik, zu dem die Cellistin Cornelia Leuthold zunächst einige musikwissenschaftliche Erklärungen abgab, auchwas die Polyrhythmik und Polymetrik der Komposition angeht. Es handelt sich um eine einzigartige Synthese aus Klassik, Jazz und Ethno-Music. Byzantinische (der Komponist ist Serbe) und hebräische Musiksprache ist reichlich verarbeitet, im zweiten und vierten Satz finden gar Rhythmen der Pygmäen ihren Platz. Doch nichts davon tönte fremd, ganz im Gegenteil. Moderne Kunstmusik für höchste Ansprüche, kongenial interpretiert von der Cellistin und dem Gitarristen. Weitere Perlen der Musikwelt reihten sich an die Kette, etwa die «Träumerei» von Robert Schumann (1810–1856), der Inbegriff romantischer Musik. Aber auch Claude Debussy (1862–1918) – an der Schwelle vom Impressionismus zur Moderne – versteht es mit dem Stück «Rêverie» (Tagtraum, Geisteszustand) meisterlich, traumartige Atmosphäre zu schaffen.

    Ein wahrer Genuss, die Interpretation des Duos «En Cuerdas». Magischer und feuriger als in «Danza ritual del fuego» von Manuel de Falla (1897–1946) kann es nicht zu- und hergehen. Das japanische Volkslied «Sakura Sakura» (Kirschblüte) ist so etwas wie die inoffizielle Nationalhymne und hängt wohl mit der Zen-Kultur, der Kultur der Stille, zusammen. Pentatonik, Tremolo-Effekte und Bending-Effekte Verlangen den Musikern grosses Können ab. Super gemacht, wie auch die abschliessende Interpretation eines russischen Volksliedes mit dem Titel «Two Guitars».

    Klaus Plaar, Zofinger Tagblatt

Neue Luzerner Zeitung (CH, 7. Mai, 2012)

  • Selbst der Kitsch ist legitim

    Montag, 7. Mai 2012

    LUZERN

    Wie kann zeitgenössische Musik den Graben zum Publikum überwinden, den der radikale Bruch mit der Tradition aufgerissen hat? Ein Weg dazu führt über Verbindungen zur Weltmusik und Instrumente, die eng mit solchen Traditionen verknüpft sind.
    Ein Musterbeispiel dafür bot das vom Luzerner Verein Fokus Gitarre veranstaltete Konzert das Duos En Cuerdas am Samstag im Marianischen Saal Luzern. Denn das Duo vollzieht den Brückenschlag schon mit der Verbindung der lateinamerikanisch geprägten Gitarre des Mexikaners David Talamante mit dem erstklassischen Violoncello - gespielt von der Luzernerin Cornelia Leuthold. Dass beide sich an Studium in San Francisco kennen gelernt haben, zeigt auch, wie neue Tendenzen in der Neuen Musik ein Globalisierungsphänomen sind.

    Überraschender Höhepunkt

    Wie weit diese zurückreichen, zeigte das Programm mit iberoamerikanischer Musik des 20. Jahrhunderts. De Fallas - spätromantische – Folklore Stilisierung der “Sieben spanischen Volkslieder” gab das Modell ab für alle späteren Werke. Exemplarisch war auch, wie hier der leidenschaftlich singende Cello-Ton von Leuthold und das folkloristische Kolorit der Gitarre die Vorzüge der Instrument kombination zeigten.

    Der Reiz des Programms lag freilich darin, wie diese Rollenverteilung aufgebrochen wurde. Das Cello erweiterte mit Pizzicato-Spiel die Gitarre und schuf umgekehrt mit mysteriösen Klangfarben Raum für deren solistische Entfaltung. Der exzellente Gitarrist nutzte ihn, um seinerseits auf seinem Instrument betörend zu “singen” - ein Höhepunkt war das Adagio aus einer Sonate von Radames Gnattali, die rasselnd auch jene Latin-Rhythmen entfesselte, die allen Werkenen eine handfeste Musikantik sicherten. Sie gaben selbst jenen Stücken Legitimation und Würze, die unverblümt kitschig - Manuel Ponces “Intermezzo” - mit terzenseligem Wohlklang bezauberten.

    Ein überraschender Höhepunkt war Astor Piazzollas - “Histoire du Tango”. Farbiger als das Original (mit Flöte) machte Leuthold in dieser Bearbeitung für Cello deutlich, wie sich vom schlüpfrigen Cabaret-Ton des ersten Stücks über die dunkle Melancholie des zweiten bis zum angriffigen Tango nuevo regionale Folklore zur konzertanten Weltmusik wandelte.

Facebook Post: Embamex Suiza (23. Oktober, 2013)

  • Ausstellung "Mexiko im Spiegel seiner Kunst"

    23. Oktober, Kunstmuseum Bern

    Gestern Abend wurde im Kunstmuseum Bern die Ausstellung «Mexiko im Spiegel seiner Kunst: Druckgrafik, Unabhängigkeit und Revolution» eröffnet.

    An der Veranstaltung nahmen teil, Dr. Matthias Frehner, Direktor des Berner Kunstmuseums; Valentina Locatelli, Kuratorin der Ausstellung; Patricia Cordoba, Künstlerin; und Botschafter Jorge Castro-Valle, der Reden über die Bedeutung dieser Veranstaltung und der dort ausgestellten Werke hielt, die 2012 aufgrund der hervorragenden Zusammenarbeit und der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern als Spende aus Mexiko in das Museum integriert wurden. Die Ausstellung vereint Werke namhafter mexikanischer und ausländischer Künstler, die 2010 im Rahmen des Projekts “Estampas, Independencia y Revolución” des Museo Nacional de la Estampa del Instituto Nacional de Bellas Artes entstanden sind.

    An der Einweihung nahm auch das Cello-Gitarrenduo „En Cuerdas“ teil, bestehend aus den Musikern David Talamante (Mexiko) und Cornelia Leuthold (Schweiz), die Stücke namhafter mexikanischer und lateinamerikanischer Autoren aufführten.

    An der Veranstaltung nahmen rund 200 Personen aus Diplomatie, Kultur, Wirtschaft und der mexikanischen Gemeinschaft mit Wohnsitz in der Schweiz teil.

 

und mehr…

  • “Die Aufnahme tönt wirklich super! Sie ist tatsächlich so perfekt, wie sie nur sein kann.”
    - Komponist und Gitarrist Dusan Bogdanovic über Quatre Pièces Intimes, (CD 2015) En Cuerdas: MOMENTS.
    September 2015

  • “Die Kombination von Cello und Gitarre ist eine der besten Kammermusikformationen - David und Cornelia geben in diesem Album ein großartiges Beispiel dafür und bilden ein entzückendes junges Duo, das Musik aus ihrem Herzen spielt.”
    - Sérgio Assad, Latin Grammy Gewinner über CD (2013) En Cuerdas: Gnattali, Jobim, Pixinguinha, Ramírez, Ponce, Gismonti, De Falla, Piazzolla.
    USA - März 2015

  • „Dies ist eine wundervolle CD! Das Repertoire ist eine schöne Mischung aus Bekanntem und Werken, die ein breiteres Hören verdienen. Die Gnattali-Sonate ist ein großartiges Werk, das mit Lebendigkeit und Fantasie gespielt wird. Die Piazzolla, die die CD abschließt, fängt alle Nuancen ein der Partitur, und dieses Arrangement mit Cello funktioniert wunderbar. En Cuerdas hat einen großartigen Sinn für Ensemble – ausgewogen, großartiges Geben und Nehmen und eine einheitliche Herangehensweise an die Vielfalt der Musik auf dieser CD. Diese Aufnahme sollte auf Ihrer Playlist stehen.“
    – Ronald Pearl (Gitarrist und Komponist) über En Cuerdas: Gnattali - Jobim - Pixinguinha - Ramirez - Ponce - Gismonti - De Falla - Piazzolla
    Februar 2015

  • “Es ist eine Freude, dass das Sonora Talent die Grenzen auf diese Weise transzendiert ".
    - Dr. José de Jesús de la Torre Beltrán (Radio Universidad Hermosillo, MX 107.5 FM)
    Dezember 2013

  • “Duo En Cuerdas begeisterte das Publikum: Cornelia Leuthold und David Talamante ernteten imposanten Applaus".
    -Punto Latino
    CH, Oktober, 2013

  • „ Es war eine Freude Cornelia Leuthold und David Talamante als Duo En Cuerdas kennenzulernen. Ihre Auftritte sind lebhaft und kraftvoll – mit ganzer Hingabe”
    - Erik Stenstadvold, Professor für Gitarre an der Norwegischen Musikakademie.
    (NO, Dezember 2011)

  • „Cornelia Leuthold und David Talamante bilden eine grossartige Novelle. Die ungewöhnliche Kombination von Cello und Gitarre ermöglicht farbenvolle und unerwartete Klänge, welche sehr populär werden sollten. En Cuerdas wird gewiss zur Entwicklung dieses neuen musikalischen Abenteuers beitragen“ .
    - Sérgio Assad, Latin Grammy Gewinner.
    USA, Juli 2011